Büttenpapier

In seiner ursprünglichen Form aus einer Bütte, einem wannenförmigen Bottich, von Hand geschöpftes Papier aus hochwertigen Faserstoffen wie Baumwolle (Hadern), Bambus oder bei japanischen Washi-Papieren auch Maulbeere. Auf Rundsieben maschinell gefertigtes Papier hat ähnliche Eigenschaften wie klassisches, handgeschöpftes Bütten. In beiden Fällen entsteht keine einheitliche Ausrichtung der Fasern [=> Laufrichtung], damit ist Büttenpapier für industrielle Produktion kaum geeignet.

Handgeschöpfte Büttenpapiere verfügen vielfach über einen unbeschnittenen, unregelmäßigen Rand, der einem solchen Büttenpapier Unikatcharakter verleiht. Für FineArtPrinting werden Büttenpapiere mit Schöpfrand kaum angeboten. Allerdings kann man Büttenpapier aus dem Kunsthandel auch selbst mit einer Tintenempfangsschicht präpapieren (beispielsweise Creative Emulsion von Ilford). Nachteil beim manuellen Beschichten: Das Papier wellt sich, muss also vor dem Druck durch pressen erst wieder in Planlage gebracht werden.

Büttenpapier wird hierzulande heute nur noch selten produziert. Eine Papiermanufaktur ist im österreichischen Traunkirchen die Firma Hobl+Sohn, die sich auf die Produktion von handgeschöpfte Büttenpapieren spezialisiert hat. Hobl+Sohn bieten auch die Produktion von Büttenpapieren mit individuellem Wasserzeichen an.