Fine-Art-Medien: Rollenpapier oder Blattware?

Unter Fine-Art-Medien verstehen wir in erster Linie hochwertiges Papier, das für den Druck mit langzeitstabiien Pigmenttinten beschichtet ist. Dabei ist es für die bei Fine-Art-Medien unverzichtbare Langzeitstabilität wichtig, dass das Papier archivfest und möglichst Ph-Neutal ist. Auch Canvas kann ein Fine-Art-Medium sein, ebenso japanisches Washi-Papier. Beim Kaif von Fine-Art-Medien stellt sich stets die Frage Rollen- oder Blattware.  Rollenpapier hat den Vorzug, dass es einerseits meist etwas preiswerter ist als Blattware und andererseits auch einen automatisierten Arbeitsablauf und größere Formatlängen ermöglicht.

Wer allerdings einen Drucker nutzt, der keine Schneidevorrichtung hat, der er muss die bedruckten Papierbahnen von Hand schneiden. Dies ist beispielsweise beim Epson Surecolor P600 oder auch beim Epson Surecolor P800 der Fall. Zwar kann der Epson Surecolor P800 Rollenware mit einer Breite von 17 Zoll bedrucken (entspricht 43 cm) und auch der kleiner Bruder der Epson Surecolor P600 bedruckt Rollenware mit 13 Zoll, entsprechend 33 cm Breite.  Schneiden muss der Verbraucher allerdings von Hand. Entscheidender Vorteil der Verwendung von Rollenware an einen P600/P600 ist dabei die maximale Drucklänge, die beim Epson Surecolor P800 immerhin bei 300 Zentimeter liegt, was selbstverständlich beeindruckende Panoramen auf diesen Drucker der Formatklasse A3+ beziehungsweise A2 ermöglicht. Einer der wenigen Drucker, der sowohl für die Verarbeitung von Blattware als auch für den Druck auf Rolle konstruiert ist, ist der Stylus Pro 4900, der über eine Kassette für 100 Blatt Fotopapier verfügt und außerdem den Druck von der 17-Zoll-Rolle (=43,2 cm) unterstützt und auch mit einer eigenen Schneidevorrichtung ausgestattet ist.

Epson Stylus Pro 7900 ist für
den Druck auf Rolle optimiert

Die Verarbeitung von Rollenware ist bei den größeren Formaten im Inkjet-Druck selbstverständlich. Modelle wie der Epson Stylus Pro 7890 oder auch der Epson Stylus Pro 7900 oder auch der Canon 6350 sind in erster Linie darauf konstruiert, dass Rollenware verarbeitet wird. Zwar läßt sich auch Blattware auf dem Stylus Pro 7890/7900 bedrucken, aber die meisten Nutzer verarbeiten Rollenware, in diesem Fall mit 61 cm Druckbreite, entsprechend 24 Inch.

Hat Rollenware also den Vorzug, kostengünstiger zu sein, darf man jedoch auch die Nachteile nicht verschweigen: Wer beispielsweise das Bild nicht aufzieht oder im Passepartout präsentiert, wird sich immer wieder mit dem Curl, der Eigenschaft des Mediums sich einzurollen, beschäftigen müssen. Die aufgrund der Wicklung auf der Rolle entstandene Biegung der Papierfasern lässt sich bei manchen Medien nur mir viel Geschick wirklich dauerhaft beseitigen. Andere Medien wiederum sind so gut verarbeitbar, dass ein Auslegen der Papierbahn genügt, um eine Planlage des Papiers zu erreichen.

Aus Fotografen-Sicht ist der Print auf Blattware besser zu handhaben und zu archivieren. Wer beispielsweise seine besten Bilder im Format A3+ druckt und diese Auswahl in einer Portfolio-Box sammelt, kann jederzeit aus der Box Blatt für Blatt präsentieren. Wer auf Rollenware gedruckt hat, muss die Prints entweder in ein Passepartout einpassen oder mit anderen Methoden dafür sorgen, das bei einer Präsentation der Fine-Art-Print auch wirklich plan liegt, was auch nicht immer einfach sein wird, da Papier lebt.

Baryta FB von Hahnemühle von DIN-A4
bis zu Rollen mit 152 cm Breite

Von vielen Fineart-Medien gibt es sowohl Blatt- als auch Rollenware. Vom Marktführer Hahnemühle beispielsweise das Barytpapier Baryta FB mit einem Flächengewicht von 350 Gramm/qm als Blattware in DIN-A4, DIN-A3, DIN-A3+ sowie DIN-A2 und als Rollenware mit einer Breite von 17, 24, 36, 44 und sogar 60 Zoll, was einer Breite von 152 cm entspricht. Bei Hahnemühle PhotoRag Satin ist das Angebot identisch, lediglich eine 60-Zoll-Rolle wird von Hahnemühle PhotoRag Satin nicht vermarktet.

Auch andere Hersteller vermarkten ihre besten Produkte sowohl als Blattware als auch auf Rolle. Beispiel Gold Fibre Silk von Ilford. Dieses weltweit sehr gefragte Papier wird ebenfalls im Format DIN-A4, DIN-A3+ sowie DIN-A2 als Blattware verkauft und mit Breiten von 17, 24, 44 und 50 Zoll entsprechend einer Bahnenbreite von 127 cm auch als Rollenware angeboten.

Moab Entrada Rag Fineart Natural
als Blattware bis Format 91 x 121 cm

Besondere Blattformate bietet beispielsweise Moab. Vom Moab Entrada Rag Fineart Natural 300g/qm gibt es sogar Blattformat von 61x91,4 cm, etwa 14 € das Blatt. Doch bei Moab geht es noch grösser: 91 x 121cm ist das größte Blattformat. Als Rollenware wird Moab Entrada Rag Fineart Natural 300g/qm mit 17, 24, 44 und 50 Zoll geliefert. www.moabpaper.de