Sensation: Hasselblad X1D mit 50Mpix zum Kampfpreis

23. JUNI 2016. Der Markt für hochwertige Kameras ist um ein attraktives High-End-Modell reicher. Gestern stellte Hasselblad mit der von Grund auf neu konzeptionierten X1D ein spiegelloses System mit 50 MP-CMOS-Sensor vor. Auffallend an der X1D ist neben der handlichen Größe auch der Preis: ca. 9.500 € für den Body inklusive 19% Mehrwertsteuer (netto 7.900 €). Ab August soll die X1D verfügbar sein.

Hasselblad-Mitarbeiter Paul Lafer präsentiert für FineArtPrinter die X1D

Hasselblad bietet für die spiegellose Systemkamera bisher zwei Objektive an. Das XCD 45mm f/3,5 soll etwa 2.300 € kosten und das ebenfalls neue  XCD 90mm f/3,2 etwa 2725 €. Da diese neuen Objektive über Autofokus und Zentralverschluss verfügen, sind auch diese Preise als „günstig“ zu bezeichnen. Besitzer von Objektiven des Hasselblad H-Systems können diese mittels eines Adapters an der X1D nutzen. Bereits zur Photokina 2016 soll ein weiteres Objektiv mit 30mm-Brennweite präsentiert werden.

Der Mittelformatmarkt rückt durch die brandneue X1D verstärkt in den Fokus der qualitätsorientierten Anwender, die Sensorgröße und daraus resultierendes Bokeh für ihre Bildideen besonders schätzen: Mit 43,8 x 32,9 mm verfügt der Sensor der X1D über die 1,6fache Fläche eines Kleinbildsensors. Während also eine Canon Eos 5DS/R auf dem 24 x 36mm Sensor ebenfalls 50 MP unterbringt, hat die Hasselblad einen Bildwandler mit 1,6facher Fläche. Wie steht es da um die Themen Bildrauschen. Beugungsunschärfen und ähnliche Zipperlein, die den Fotografen bei Verwendung höchstauflösender Sensoren bisher Rücksichtnahme auf die Eigenheiten des Systems kosteten? Darüber werden wir in FineArtPrinter hoffentlich in der Photokina-Ausgabe berichten können. Andererseits: Sowohl der Sensor als auch die Software bewähren sich in den bestehenden Hasselblad-Modellen bereits bestens.

Hasselblad X1D_front

Wer die Abmessungen der neuen X1D mit denen anderer Gehäuse vergleicht, kommt aus dem Staunen nicht heraus. 150mm x 98 mm x 71 mm bei etwa 725 Gramm (inklusive Akku)  sind die Maße des jungen Schweden. Zum Vergleich: 845 Gramm wiegt das Gehäuse einer EOS 5DS R und in den Abmessungen sind nur marginale Unterschiede in den Proportionen feststellbar: 152 mm x 116 x 76,4 mm sind die Dimensionen der EOS 5DS R. Allerdings ist die Canon mit etwa 3.250 € unschlagbar günstig. Andererseits lagen die Gehäuse-Preise der Mittelformat-Systeme, abgesehen von der Pentax 645Z, meist deutlich über 10.000€.

Das rückseitige Display  der X1D (920 000 Bildpunkte und 24-Bit Farbtiefe) bietet Touch-Bedienung für alle Kamerafunktionen. Auf dem Display kann der Anwender durch wischen Aktionen auslösen oder durch Zweifinger-Bewegung in das Bild hinein zoomen. Beim Blick in den elektronischen Sucher hat der Betrachter den Genuss eines Displays mit XGA-Auflösung (2 360 000 Pixels). Der Autofokus arbeitet mittels Kontrasterkennung und ist jederzeit manuell korrigierbar. An Verschlusszeiten werden 60 Minuten bis 1/2000 Sekunden angeboten. Aufgezeichnet wird entweder in verlustfrei komprimierten Hasselblad-3-RAW oder als JPG. Im Optimalfall stehen die Bilder in 16.Bit-Datentiefe mit einem Dynamikumfang von 14 Blendenstufen zur Verfügung. Die wählbare Sensorempfindlichkeit lässt sich auf Werte bis 25600 hochziehen.

 Für Videoaufnahmen in voller HD-Auflösung werden im Format H 264 mit 25 Bildern gespeichert. Die X1D verfügt über USB3.0, Typ C mit Transferraten bis 5 Gbit/Sekunde sowie  Mini HDMI und ist mit zwei Slots für SD-Karten ausgestattet. Durch das integrierte Hochgeschwindigkeits-WLAN lassen sich Aufnahmen über Phocus Mobile auf iOS-Geräten ausgeben und die Kamera kann drahtlos gesteuert werden. Das Geotagging von Aufnahmen erfolgt über das integrierte GPS-Modul in der X1D.

http://www.hasselblad.com/de/x1d

Hasselblad X1D

 

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