Gamut
Unter Gamut versteht man alle Farben, die ein Drucker, ein Scanner oder auch ein Monitor darstellen kann. Um diesen Gamut darzustellen, gibt es verschiedene Methoden. Beispielsweise visualisiert man den Gamut in dreidimensionalen Körpern (Color-Space) oder zweidimensionale Darstellungen in Form eines Dreiecks. Je nach Modell sind die Farben bestimmten Parametern wie Farbton, Helligkeit und Sättigung zugeordnet. Letztlich spricht man auch von Farbraum. Die gängigsten Farbräume sind sRGB, Adobe 1998 RGB und für den Offset-Druck auch CMYK. Apple stattet seit 2016 Displays mit dem Gamut P3 aus. Dieser Farbraum ist vom Volumen vergleichbar mit Adobe RGB 1998, jedoch nicht ecxakt deckungsgleich, sodass Adobe RGB 1998 und P3 in einigen Bereichen unterschiedliche Farben darstellen können. Das entscheidende jedoch ist die Tatsache, dass die Apple-Geräte, egal ob iPad oder neue iPhone-Modelle mehr Farben darstellen, als dies der im Fotoumfeld mit mehr als 90% deominierende Farbraum sRGB überhaupt vermag. Es braucht sich also niemand wundern, dass sein Smartphone solch wunderbare Farben zeigt.
Farben, die beispielsweise ein Bildschirm nicht darstellen kann, liegen außerhalb des Gamuts. Ziel von Farbmanagement ist es, den Inhalt eines Gamuts möglichst genau auf verschiedenen Geräten darzustellen. Beispielsweise das Bild aus der Kamera, das am Bildschirm betrachtet und letztlich auf einem Drucker gedruckt werden soll. Der vorhandene Farbumfang oder Gamut werden zwecks farbrichtiger Darstellung auf dem Monitor durch ein zwischengeschaltetes Monitorprofil für den Betrachter auf dem Bildschirm so übersetzt, dass beispielsweise das Blau des Himmels weitgehend dem Gesamteindruck in der Wirklichkeit entspricht, bevor dann das ICC-Profil zum Einsatz kommt, das die Bild-Informationen so übersetzt, dass auch auf dem Papier das Blau blau bleibt und rot oder grün Ihre Anmutung behalten. Ändern sich einzelne Farbnuancen sieht das der Betrachter, wenngleich auch meist nur unbewusst.
Trotz umfassender Farbtheorien und Farbmanagement sind auch moderne Geräte wie Wide-Gamut-Monitore noch lange nicht in der Lage, den Farbenreichtum der Natur auch nur annähernd abzubilden. Am wenigsten ist dies auf Büro-Monitoren der Fall, die häufig genug nicht einmal die Farben des sRGB-Farbraums abbilden.
Wichtig zu wissen: sRGB wurde 1995 von Microsoft und Hewlett Packard als Farbstandard für die Bürokommunikation geschaffen. Dem Unternehmen Adobe genügte dieser Standard für die Bildverarbeitung nicht, weshalb dann 1998 Adobe RGB verabschiedet wurde. Das ist bis heute der sinnvolle Farbraum für Fotografie. Welch Bedeutung ein großer Farbraum , sprich Gamut hat, wird an dem Farbraum P3 deutlich. Apple hat diesen geschaffen, um seinen Geräten eine lebendige Farbdarstellung zu ermöglichen, die der sRGB-Farbraum nicht bieten kann und für den er 1995 nicht auch geschaffen wurde.