Druckauflösung
Druckauflösung wird in zwei Bedeutungen verwendet:
Sprechen wir über ein bedrucktes Medium, dann beschreibt die Druckauflösung die Auflösung eines => Drucks oder => Prints mit der jeweiligen Anzahl an Bildpunkten (=> Pixel ) bezogen auf eine Längeneinheit. Maßeinheit ist bei => Rasterbildern die => Rasterweite in Linien pro Zentimeter oder Inch (L/cm, lpi). Hochwertige Rasterbilder werden bereits mit Rasterweiten von 60 L/cm bzw. 70 L/cm erzielt, das entspricht ca. 150 lpi bzw. 180 lpi. Die Auflösungsgrenze des menschlichen Auges liegt im Normalfall in etwa bei 300 bis 360 lpi bzw. dpi.
Bei nicht rasternden Ausgabegeräten und bei => Tintenstrahldruck ern ist als Maßeinheit Dots per inch (=> dpi ) in Gebrauch. Mit den Dots per Inch wird die Anzahl der Druckpunkte beschrieben, die ein Drucker in einer Druckzeile auf einer Strecke von 2,54 cm (1 Inch) setzt. Wer beispielsweise einen FineArt-Print in hoher Qualität bedruckt, nutzt meist die Auflösung von 1440 dpi (Epson-Drucker) oder 1200 dpi (bei Canon-Druckern). Damit sind wir bei der Verwendung des Begriffs Druckauflösung bezüglich der Hardware.
Am Inkjetdrucker verstehen wir unter Druckauflösung die => Ausgabeauflösung eines => Druckers , mit der er kleinste adressierbare Bildelemente (=> Druckerpunkt ) druckt. Die Druckauflösung kann generell im Druckertreiber bzw. => RIP eingestellt werden. Maßeinheit für die Druckauflösung ist dots per Inch, also Bildpunkte je Zoll. Bei => Tintenstrahldruckern für den Druck hochwertiger Fotografie üblich sind Druckauflösungen bis zu 2880 dpi, das entspricht einer Punktgröße von ca. 0,01 mm Durchmesser
Die native Auflösung der Fine-Art-Drucker von Epson liegt bei 360 dpi, Canon-Drucker arbeiten mit 300 dpi. Je nach Entscheidung des Anwenders für eine bestimmte, im Druckertreiber beschriebene Qualitätsstufe oder konkreter Druckauflösung wird der Druckertreiber angewiesen, die Daten für die gewählte Druckauflösung aufzubereiten. Wählt der Anwender beispielsweise „Hohe Druckqualität“, so drucken Epson-Drucker wie der P700 oder der P900 mit 1440 x 1400 dpi, ein Canon Pro-1000 dagegen arbeitet mit 1200 x 1200 dpi.
Das heißt, die native Auflösung des Druckers ist die Angabe, für den kleinste ansteuerbaren Schritt. Softwareseitig wird der Druckkopf dann angewiesen, innerhalb dieses Rasters die Druckpunkte zu setzen. Beim Canon-Drucker 1200 Druckpunkte (Dots) je Inch, beim Epson-Drucker 1440 dpi je Inch.
Wählt der Anwender im Druckertreiber jedoch höchste Druckqualität, so wird statt mit 1200 x 1200 dpi mit der Maximal-Auflösung von 2400 x 1200 dpi gedruckt und der Druckvorgang benötigt deutlich länger. Noch höhere Druckauflösung kann man bei den genannten Epson-Druckern nutzen, nämlich 5760 x 1440. Das heißt, der Drucker schreibt dann das Bild mit einer Auflösung von 1440 dpi in insgesamt 5769 Bildzeilen je Inch. Dass dies mehr Zeit erfordert als bei 1440 x 1440 dpi lässt sich nachvollziehen.
Der visuelle Eindruck einer höheren Druckauflösung ist optisch nur für den geschulten Betrachter erkennbar und nur bei perfekt beschichteten Medien überhaupt darstellbar, da die Druckpunkte je nach Aufnahmefähigkeit der Tintenempfangsschicht geringfügig überlappen und damit kaum ein Qualitätsgewinn erzielt wird. Im Gegenteil, ist es meist nicht wert, ein Bild mit 2880 x 5760 dpi zu produzieren, denn das Foto wird durch die höhere Zahl der Druckpunkte weder schärfer und noch aussagekräftiger. Auch wenn immer wieder die Empfehlung gegeben wird, dass höhere Auflösung die Bildqualität verbessert, gilt das nur bis zu einem gewissen Qualitätsniveau. Wenn Kamera und Objektiv hochwertig sind und die Aufnahme korrekt belichtet und entwickelt wird, erbringt die fachgerechte Schärfung des Bildes für den Druck des Motivs auf Fineart-Papier einen größeren Qualitätsgewinn, als der Druck des Fotos mit einer Auflösung größer 1440 dpi.
Ein weiterer Faktor, den viele in Ihren Erklärungen anführen ist die Farbsättigung. Um satte Farben zu erzielen ist eine gesteigerte Druckauflösung nicht das Kriterium. Entscheidend für die Druckqualität ist vielmehr die Auflösung und Detailschärfe der Eingabe-Datei. Die Auflösung der Eingabe-Datei wird in Pixel per Inch (PPI) benannt. Wenn wir uns vor Augen führen, dass die Native-Druckauflösung eines Epson-Druckers bei 360 dpi liegt, dann ist es ideal, wenn aus einem Pixel ein exakte Zahl von Druckpunkten gerechnet wird. Faustformel: Entspricht die Eingabeauflösung in PPI, multipliziert mit einer Ganzzahl wie 4, 5, 6 der Druckauflösung, dann ist dies perfekt, um der Umrechnung Rundungsfehler zu vermeiden, die bei ungeraden Werten zwangsläufig entstehen, jedoch kaum sichtbar sind.
Beispiele für Epson-Drucker:
Eingabeauflösung 360 ppi x 4 = 1440
Eingabeauflösung 288 ppi x 5 = 1440
Beispiele für Canon-Drucker:
Eingabeauflösung 300 ppi x 4 = 1200
Eingabeauflösung 240 ppi x 4 = 1200
FineArtPrinter-Praxis-Tipp: Speichern Sie als Epson-Anwender Ihre Bilddaten in 360 Pixel Per Inch (PPI), dann sehen Sie auch sofort, wie groß Sie im Optimalfall drucken können. Genügt diese Größe nicht, wählen Sie, auch dies wiederum um Optimalfall, eine niedrigere Auflösung, beispielsweise 288 ppp. Canon Anwender speichern sinnvoll in 300 PPI ihre Fotos und senden im Optimalfall die Daten in dieser Auflösung zum Drucker. Das Verfahren, unter bestimmten Voraussetzungen mit geringerer Auflösung, beispielsweise 240 PPI zu arbeiten, gilt auch hier. Bei höheren Auflösungen, über 360 PPI ist die Notwendigkeit auf solche Zusammenhänge zu achten deutlich geringer. Die genannten Vorgaben sind keine Pflichtvorgaben, es ist jedoch sinnvolle, die Zusammenhänge zwischen der Bildauflösung (PPI) und der Druckauflösung zu verstehen.
Aufgrund der hohen Auflösung aktueller Kameramodelle, beispielsweise mit 30 MP (Canon 5D MkIV, sind Druckformate von A2 bei 300 dpi problemlos möglich. Eine überzeugend scharfe Datei lässt sich zudem auf 200% hochrechnen und im Extremfall auch mit reduzierter Eingabeauflösung bei dennoch 1200 dpi drucken. Niedrigere Druckauflösungen von 600 dpi sind für fotorealistische Wiedergabe nur Notlösungen, ebenso der Druck von Fotos auf einem Laserdrucker, da dieser keine konstante Farbe ermöglicht und dessen Druckauflösung ohnehin nur bei 600 dpi liegt.
Ein weiteres Qualitäts-Argument für die überragende Druckauflösung und Abbildungsqualität von Inkjet-Druckern sind die Light-Farben, die in hochwertigen Inkjet-Drucker genutzt werden. In Kombination mit den winzigen Tintentropfen bis 2 Picoliter lassen sich im Tintenstrahldruck auch feinste Farbabstufungen mit diesen Druckauflösungen in perfekter Qualität darstellen.